Kürbisse sind normalerweise in den wärmeren Klimazonen beheimatet, wie beispielsweise den Tropen oder Subtropen. Daher ist der Anbau in den hiesigen Breiten etwas begrenzt, klappt jedoch trotzdem mit einigen Tipps und Tricks.
Kürbisse sind perfekt für den Anbau im heimischen Garten und benötigen nicht mal viel Platz. Hinzu kommt, dass man eine reiche Ernte erwarten kann.
Die breit gefächerte Sortenauswahl ermöglichst es, für jeden Geschmack und Gaumen den richtigen Kürbis anpflanzen zu können. Sei es einerseits um Gerichte mit Hilfe von Gemüsekürbissen aufzuwerten, andererseits aber auch den Garten mittels Zierkürbissen zu bereichern, die später im Herbst eine außergewöhnliche Dekoration darstellen. Zu den bekanntesten verzehrstauglichen Kürbissen zählen die Garten-, Riesen-, Butternut-, Spaghetti-, Hockaido-, und Moschuskürbisse.
Ebenfalls bilden Kürbisse ein prächtiges Blätter- und Blütenwerk aus. Besonders in den Sommermonaten zwischen Juni und August bestechen Kürbispflanzen durch ihre Schönheit. Es werden je nach Sorte glockige, leuchtend gelbe sehr große Blüten ausgebildet. Hier gibt es unterschiedliche Wuchsformen, denn es gibt einjährige niedrig liegende krautige Pflanzen oder auch mehrspaltig kletternde Rankenpflanzen, die eine Höhe von bis zu 10m erreichen können.Kürbisse sind übrigens auch optimale Nachbarn für Zucchini oder Gurken. Sie sollten jedoch nicht jedes Jahr an derselben Stelle gepflanzt werden! Aber auch eine Pflanzung nach anderen Starkzehrern sollte vermieden werden.
Vorbereiten von Kürbissen
Standort für Kürbisse
Standort-Eigenschaften: hell, sonnig bis vollsonnig, humusreich, warm, geschützt
Tipp: Kürbisse sind wahre Sonnenanbeter! Schattige Standorte eignen sich somit nur bedingt, da zwar das prächtige Blätterwerk gut ausgebildet wird, jedoch bleiben die Früchte vergleichsweise klein.
Tipp: Kürbisse benötigen viele Nährstoffe, deshalb bietet sich ein Anbau auf dem Komposthaufen gut an! Hinzu kommt, dass sie den Komposthaufen optisch aufwerten und den unschönen Teil optimal verdecken können. Zusätzlich kühlt der Kürbis im Sommer den Kompost ab, da die Blätter ausreichend Schatten spenden.
Boden für Kürbisse vorbereiten
Bodenbeschaffenheit: schwer,durchlässig, humus- und nährstoffreich, gut drainiert, hoher Kaligehalt
Tipp: Großwüchsige Pflanzen benötigen viel Platz! Hier sollte ein Boden bzw. Standort gewählt werden, der ausreichend Platz bietet.
Kürbisse selbst vorziehen
Vor dem Kultivieren empfiehlt es sich, die Kürbisse vor dem Aussetzen ins Freiland in einem Topf vorzuziehen. Hierzu einfach handelsübliche oder selbst hergestellte getrocknete Kürbissamen verwenden.
Tipp: Die Samen einfach 24h vor dem Einpflanzen in Wasser vorquellen lassen.
Hierfür können die Kürbisse beispielsweise in der Wohnung oder Gartenhaus ab Anfang April ausgesät werden.
- Den Topf (min. 6 cm) mit Anzuchterde bzw. Aussaaterde füllen
- Die Kürbissamen mit der Spitze nach unten in die Erde stecken ca. 1cm bis 1,5 cm tief
- Wässern und bei ca. 25°C lagern
- Nach ungefähr einer Woche sollten erste Keimlinge zu sehen sein
- Drei bis vier Wochen nach dem Einbringen der Samen können die Keimlinge in einzelne Pflanzgefäße umgesiedelt werden – schwächere Pflänzchen sollten aussortiert werden (Pikieren)
- Die vorgezogenen Pflanzen können daraufhin ab Mitte Mai ins Freiland ausgebracht werden
Tipp: Kein altes Saatgut verwenden (max. 5 Jahre)! Dieses keimt nur unregelmäßig und bringt häufig keine gute Ernte. Aus diesem Grund lieber zu frischen Samen greifen!
Wer jedoch sich selbst nicht die Arbeit machen möchte, kann in jedem Gartencenter kleine vorgezogene Kürbisjungpflanzen erwerben. Hier ist jedoch die Sortenauswahl stark begrenzt.
Einpflanzen/Aussäen von Kürbissen
Kürbispflanzen dürfen erst nach dem letzten Bodenfrost ausgebracht werden! Grund hierfür ist, dass Kürbisse extrem frostempfindlich sind. Der perfekte Zeitpunkt ist ab Mitte Mai.
Normal wüchsige Kürbisse erreichen Fruchtgrößen von bis zu 40 cm. Daher sollte immer ausreichend Platz zwischen einzelnen Kürbispflanzen eingerechnet werden! Eine Faustregel besagt, dass für einen Kürbis bis zu zwei Quadratmeter eingeplant werden sollten.
Großwüchsige Kürbispflanzen benötigen hingegen extrem viel Platz! Hier sollte der Abstand mindestens 5m zwischen den Pflanzen betragen.
Rankend wachsende Pflanzen sollten mit einer Rankhilfe versehen werden.
Wässern von Kürbissen
Kürbisse benötigen viel Wasser. Deshalb sollten Kürbisse regelmäßig und ausreichend bewässert werden. Optimalerweise sollten Kürbisse Erdbodennah gewässert werden, sodass die Blätter nicht befeuchtet werden, da sonst Fäulniserscheinungen drohen.
Um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, kann ebenfalls um die Pflanzen herum gemulcht werden.
Tipp: Immer ausreichend wässern! Sonst ist die Ernte bedroht, da sonst das Wachstum der Pflanze gestoppt wird. Besonders in der Entwicklungszeit der Kürbiskeimlinge ist ein gutes Bewässerungsmanagement äußerst wichtig!
Düngen von Kürbissen
Kürbisse benötigen sehr viele Nährstoffe und sind absolute Starkzehrer. Aus diesem Grund müssen sie ausreichend gedüngt werden. Ebenfalls kann hin und wieder für die Düngung etwas Brennesseljauche verwendet werden. Hinzu kommt, dass eine ausreichende Kaliversorgung des Bodens grundlegend für einen guten Wuchs ist.
Falls Kürbisse nicht auf dem Kompost gepflanzt werden sollen, empfiehlt es sich den Pflanzstandort mit mindestens vier Litern Komposterde pro Quadratmeter aufzuwerten.
Tipp: Stickstoffreiche Volldünger können einfach im Gießwasser einer Gießkanne aufgelöst werden. Optimalerweise sollten die Kürbispflanzen wöchentlich gedüngt werden.
Pflege von Kürbissen
Eine Pflege von Kürbissen empfiehlt sich, um einen optimalen Ertrag erwarten zu können.
Hierzu können ab Mitte Juni diverse Nebentriebe entfernt werden. Hierdurch kann die Pflanze nicht mehr als zwei Früchte ausbilden.
Zusätzlich sollten Jungpflanzen gut vor Kälte geschützt und Schnecken regelmäßig abgesammelt werden. Beispielsweise empfiehlt sich ein handelsübliches Vlies zum Abdecken und Schutz vor Kälte.
Ernten von Kürbissen
Kürbisse erreichen ihre Erntereife im Zeitraum zwischen September und Oktober. Aber auch je nach Sorte kann mit der Ernte schon Anfang August begonnen werden. Teils sind Ernteerträge bis Mitte November erzielt werden.
Tipp: Die Samen aus dem Kürbisinneren einfach trocknen und lagern. Im nächsten Frühjahr können diese dann einfach für die Vermehrung beziehungsweise das Vorziehen in Töpfen verwendet werden.
Vorgehen bei der Ernte:
Die Kürbisse einfach mit einem scharfen Messer von der Pflanze abtrennen.
Tipp: Reife Kürbisse kann man an einer sehr leuchtenden Farbe sowie einen trockenen holzigen Stiel mit einer netzartigen Struktur erkennen. Ebenfalls spricht für eine Reife, dass die Frucht sich beim darauf klopfen hohl anhört.
Schädlinge und Krankheiten von Kürbissen
Kürbisse sind leider recht empfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen, sodass bei falscher Pflege folgenhafte Schäden drohen.
Krankheiten:
- Mehltau: Pilz, der entsteht, wenn zu viel Feuchtigkeit vorhanden ist. Er überzieht die Blätter mit einem Grauschleier. Besonders zu Beginn des Sommers droht ein Befall.
- Diverse Viruserkrankungen: führen zum Absterben der Pflanze
Tipp: Um diverse Viruserkrankungen zu vermeiden, sollten Kürbisse in „Alleinstellung“ gepflanzt werden, ohne direkte Pflanznachbarn!
Schädlinge:
- Schnecken