Kartoffeln anbauen im Topf, Sack, oder Kartoffelturm

Kartoffeln anbauen kann man alternativ auch im Kübel beziehungsweise Topf. Hierfür eignen sich hohe, dunkelwandige Topfgefäße aus Kunststoff. Die dunkle Wandfarbe soll helfen, den Kübel mit Hilfe von Sonneneinstrahlung zu erwärmen und somit zu einem höheren Ernteertrag führen. 

Vorbereitung des Pflanzkübels

Das Topfgefäß sollte am Boden über Wasserabflusslöcher verfügen, um einen Wasserstau zu vermeiden. Falls diese noch nicht vorhanden sind, können diese einfach hineingebohrt werden.

Für eine Saatkartoffel reicht ein Pflanzgefäß mit einem Fassungsvermögen von 10 Litern aus. Bei zwei Kartoffeln sollten es hingegen schon 15 Liter sein. Wer jedoch mehr Kartoffeln anbauen möchte, sollte entsprechend größere Pflanzgefäße wählen! 

  1. Kübel auf einen Auffangteller stellen, um Nässeflecken auf dem Boden zu vermeiden 
  2. Eine Blähtonschicht oder Kies etwa 10 cm hoch einbringen
  3. Darauf 15 cm Erde einfüllen 
  4. Danach mit einem Gemisch aus Sand und Kompost etwas auffüllen, alternativ auch Blumenerde vermengt mit Sand – Vorsicht: nicht zu hoch! Es muss noch genügend Platz zum oberen Rand hin verbleiben! Um im späteren Verlauf genug Erde nachschütten zu können, sodass die Keimlinge optimal gepflegt werden
  5. Saatkartoffeln auf die Erde auflegen
  6. Die Kartoffeln mit Erde bedecken 
  7. Den Topf gut wässern  

Tipp: Statt normalen Kompost, eignet sich auch optimal Wurmkompost! Dieser kann einfach selbst hergestellt werden. 

Pflege von Kartoffeln im Pflanzkübel

Nach einer Zeit sollten sich Keimlinge von einer Höhe von in etwa zehn Zentimetern gebildet haben. Zu diesem Zeitpunkt muss neue Erde nachgefüllt werden, sodass nur noch die oberen Blattspitzen herausragen. 

Dieses Vorgehen wird so lange wiederholt, bis die Erde im Topf bis zur Höhe des Randes hin aufgefüllt wurde. Hierdurch können sich unter der Erde mehrere Lagen an Kartoffeln bilden und somit eine höhere Ernte erzielt werden. 

Die Erde im Topf darf niemals austrocknen! Deshalb ist es wichtig, immer ausreichend zu gießen. 

Tipp: In frostigen Nächten den Topf einfach mit etwas Pflanzenvlies abdecken, um ein Einfrieren der Jungblätter zu vermeiden. 

Ernte von Kartoffeln aus dem Pflanzgefäß

Nach etwa 100 Tagen sollten die Kartoffeln erntereif sein. Der Zeitpunkt wird ab dem ersten Einpflanzen errechnet. 

Kartoffeln anbauen im Sack

Vorbereitung des Pflanzsackes

Wer Kartoffeln gerne in einem Sack anbauen möchte, kann einfach handelsübliche Kunststoffsäcke aus festem PVC-Gewebe oder auch Reissäcke zurückgreifen. Der Vorteil an diesen Säcken ist, dass sie luftdurchlässig sind und sehr viel stabiler als normale Folienbeutel. 

Um eine Staunässe im Sack zu vermeiden, sollten die Pflanzsäcke an geschlitzt werden. Hierfür einfach zwei Zentimeter lange Schlitze im unteren Bereich des Sackes anbringen. 

Tipp: Doch Vorsicht! Die Säcke neigen leider dazu, ungeliebte Nässeflecken auf den teuren Balkon- oder Terrassenfliesen zu hinterlassen. Zur Vermeidung einfach den Sack auf eine feste Folie oder wenn es etwas „chicer“ sein soll auf eine große Schale stellen. 

  1. Pflanzsack auf eine Höhe von in etwa 30 cm aufrollen 
  2. Eine Blähtonschicht drei bis fünf Zentimeter hoch einbringen
  3. Darauf 15 cm Erde einfüllen
  4. Danach mit einem Gemisch aus Gartenerde, Sand und Kompost bis kurz unter den Rand auffüllen; alternativ kann auch Gemüseerde mit etwas Sand gemischt werden 
  5. Knollen einbringen
  6. Gleichmäßigen Abstand zwischen den Knollen und zu den Rändern einhalten 
  7. Die Knollen mit ausreichend Erde bedecken 
  8. Den Sack gut wässern

Tipp: Statt normalen Kompost, eignet sich auch hier optimal Wurmkompost! 

Pflege von Kartoffeln im Pflanzsack 

Nach dem Einpflanzen ist es wichtig, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Erste Keimlinge sollten nach etwa zwei Wochen zu sehen sein und eine Höhe von 15 cm aufweisen. 

Wenn die Kartoffeln eine Höhe von etwa 30 cm erreicht haben, wird der Pflanzsack entsprechend abgerollt, sodass dieser eine höhere Außenwand aufweist. Die neue Pflanzsackrandhöhe sollte rund 15 cm betragen und daraufhin erneut mit frischer Erde aufgefüllt werden.

Danach wird alle zwei Wochen weiter Erde aufgefüllt und der Pflanzsack entsprechend abgerollt, sodass ein immer höherer Sack entsteht. Die Pflanzen sollten mit der Zeit an den Trieben weitere Wurzeln bilden und neue Kartoffelknollen bilden. 

Nach sechs Wochen sollte der Sack vollständig abgerollt sein, sodass die Pflanzen problemlos oberhalb aus dem Sack herauswachsen können.  

Ernte von Kartoffeln aus dem Pflanzsack

Nach insgesamt etwa 12 bis 14 Wochen sollten die Kartoffeln erntereif sein. Pro Sack kann mit einer Ernte von rund einem Kilo gerechnet werden. 

Tipp: Durch die hohe Wärmebildung im Pflanzsack wird das Pflanzwachstum extrem gefördert und somit auch der Ertrag! 

Kartoffeln anbauen im „Kartoffelturm“

Alternativ zum Beet, dem Sack oder Kübel, können Kartoffeln auch in einem sogenannten „Kartoffelturm“ angebaut werden. Dies ist vergleichsweise ein überdimensionaler Pflanzkübel. 

Vorteil ist, dass die Kartoffeln in mehreren Schichten wachsen und zudem kein Gartenbeet benötigt wird. Ein Standortwechsel entfällt ebenfalls, da für einen erneuten Anbau einfach nur die Erde ausgetauscht werden muss, dies ist natürlich bei einem Gartenbeet nicht der Fall, dieses müsste gewechselt werden. 

  1. Eine Bambus- oder Kunststoffmatte oder feinen Maschendraht mit einem Meter Höhe sowie Länge zu einer runden Röhre schließen und mit Kabelbinder oder Draht befestigen
  2. Den Boden mit Bambusstäben sichern und mit Heu bedecken 
  3. Eine Erdschicht von 15 cm einfüllen, aus einem Gemisch aus Gartenerde mit Sand und Kompost 
  4. 7 bis 8 Kartoffeln verteilt auf die Erde legen 
  5. Eine weitere Erdschicht einfüllen
  6. Wieder 7 bis 8 Kartoffeln auf die Erde legen, nach Möglichkeit nicht an den gleichen Stellen wie die vorherig ausgebrachten
  7. Wiederrum mit Erde auffüllen 
  8. Diesen Vorgang wiederholen, bis der Turm voll ist! 
  9. Insgesamt werden gut 50 Liter Erde in den Turm eingefüllt und in etwa dreißig Kartoffeln finden darin Platz 

Die unteren Kartoffelpflanzen wachsen daraufhin seitlich aus dem Turm heraus, die oberen Schichten oberhalb des Turmes. Wichtig ist, dass für das seitliche Wachstum kleine Löcher in die Matte geschnitten werden, sodass die Kartoffeln Platz haben dort herauszuwachsen. 

Tipp: Um einen höheren Ertrag zu erzielen, einfach zwischen den verschiedenen Erdschichten eine Lage Heu einbringen. 

Pflege von Kartoffeln im Turm 

Wichtig ist, dass der Turm ebenfalls wie bei der Pflanzung im Kübel oder Sack immer ausreichend feucht gehalten wird. Deshalb vor allem während Trockenperioden ausreichend gießen! 

Wird festgestellt, dass über die Zeit hinweg nicht genügend Kartoffelpflänzchen den seitlichen Wachstumsweg finden, einfach neue Löcher in die Wände einritzen. 

Tipp: Maschendraht erleichtert es den Pflanzen, seitlich aus dem Turm herauswachsen zu können. Wenn eine Matte verwendet wird, ausreichend Löcher in die seitlichen Wände einritzen, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten. 

Ernte von Kartoffeln im Turm 

Sobald der Herbst beginnt und das Laub welkt, sind die Kartoffeln im Turm erntereif. Zwei Wochen nach der Welke sollte geerntet werden. Hierdurch sind höhere Erträge sowie dickere und größere Kartoffeln zu erzielen. 

Für die Ernte einfach den Turm öffnen und die Erde vorsichtig verteilen. Die Kartoffeln fallen daraufhin meist schon von alleine heraus.

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