Süßkartoffeln anbauen

Süßkartoffeln kommen ursprünglich aus den Tropen und sind deshalb nicht an Frost oder Kälte angepasst. 

Doch sie sind ein absoluter Hingucker im heimischen Garten. Durch ihre rankenden Triebe mit einer wunderschönen Blüte werten sie den eigenen Garten auf. 

Vor dem Anbau sollte entschieden werden, welche Sorte angebaut werden soll. Denn mittlerweile gibt es verschiedene Sorten. Einerseits kann die Süßkartoffel als reine Zierpflanze verwendet werden oder auch als Verzehrpflanze. Hinzu kommt, dass sich die Farben auch hinsichtlich Blattgröße und -farbe unterscheiden. 

Für den heimischen Anbau eignen sich beispielsweise die Sorten „Beauregard“ sowie „S8“, die als sehr ertragreich gelten. Wer jedoch einen Hingucker möchte, sollte auf „Evangelia“ zurückgreifen. Diese Sorte bildet ebenfalls eine gute Ernte aus und besticht durch weinrote Blätter. Das Fruchtfleisch ist sehr Zuckerhaltig. Einen nussig-aromatischen Geschmack besitzt die Sorte „Murasaki“. Diese besticht durch ein enormes Wurzel- und Blattwachstum, weist jedoch einen sehr geringen Ertrag auf. Vorteilig ist jedoch, dass diese Sorte eine rosa rote Schale sowie ein weißes Fruchtfleisch aufweist. „Bonita“ bildet kleinere Knollen aus, eignet sich aber optimal für die Verwendung in der Küche, da sie vielseitig einsetzbar ist. 

Süßkartoffeln können optimal in Mischkulturen angebaut werden. Hervorragend eignen sich hierfür Salate, Radieschen oder Spinat. Diese Pflanzen weisen eine kurze Kulturzeit auf, sodass sie rechtzeitig geerntet werden können, bevor die Süßkartoffel den gesamten Platz im Beet benötigt. 

Vorbereiten von Süßkartoffeln 

Standort für Süßkartoffeln 

Standort-Eigenschaften: sonnig, lichtdurchflutet und geschützt; besonders Gewächshäuser eignen sich hervorragend 

Tipp: Optimal eignet sich ein nach Süden ausgerichteter Standort. Als Standort eignen sich auch hervorragend Balkonkäste, Hochbeete oder Gewächshäuser.

Auch eine Kultivierung auf dem Balkon ist problemlos möglich. Hierbei können die Pflänzchen in Kübeln bis zur Ernte aufgezogen werden. Wichtig ist jedoch, dass sich keine Staunässe bilden kann. 

Boden für Süßkartoffeln vorbereiten

Bodenbeschaffenheit: locker, luftdurchlässig und sandig mit hohem Nährstoff-, Stickstoff- und Humusgehalt 

Tipp: Für ein optimales Wachstum den Boden unbedingt vorher von Steinen befreien. Hinzu kommt, dass ein fester Boden häufig zu Staunässe führt. 

Vorkeimen von Süßkartoffeln:

Optimalerweise sollten Süßkartoffeln vor dem Einpflanzen vorgezogen werden. Hierfür ab Januar in der Wohnung heranziehen. Jedoch sind Samen der Süßkartoffel schwer selbst heranzuziehen, da die Samen sehr schlecht keimen. Hierfür eignen sich dann doch lieber Stecklinge aus Süßkartoffelknollen. 

Wie macht man dies? 

Tipp: Man benötigt einfach nur eine Batate oder einen Pflanzentrieb einer Süßkartoffel. Dann kann man einfach starten! 

Am besten einfach im Januar mit der Anzucht beginnen. 

  1. Ein Ende der Knolle abschneiden 
  2. Die Batate oder den Ableger in eine mit Wasser gefüllte Schale legen oder in eine mit Blumenerde gefüllte Kiste 
  3. Einen mit ausreichend Wärme und Licht ausgestatteten Standort wählen 
  4. Nach einigen Tagen sollten erste Triebe zu sehen sein 
  5. Wenn die Pflänzchen eine Größe von 10 cm erreicht haben, können diese in ein Aufzuchtgefäß umgepflanzt werden 
  6. Diese können daraufhin ins Freiland ausgesetzt werden – am besten im April (ins Gewächshaus) oder Mai – jedoch erst nach den Eisheiligen! 

Stecklinge aus einer Süßkartoffelknolle ziehen: 

  1. Die Süßkartoffel in einen Eimer oder eine Kiste legen und mit Erde bedecken. In eine lichtdurchflutete Ecke stellen, sodass der Eimer oder die Kiste von genügend Licht erreicht wird/werden. Hierdurch können die Kartoffeln mit Hilfe der Wärme nach ein paar Wochen problemlos austreiben. 
  2. Wenn die Triebe eine Länge von zehn Zentimetern erreicht haben, einfach die Triebe von der Pflanze abtrennen 
  3. Die abgetrennten Triebe einfach in einen gesonderten Eimer mit Anzuchterde einpflanzen 
  4. Die eingepflanzten Triebe an einen Standort mit viel Wärme und Luftfeuchtigkeit stellen, sodass Wurzeln gebildet werden können. Optimal eignet sich hierfür ein Mini-Gewächshaus für die Fensterbank 

Tipp: Keine Süßkartoffeln aus dem Supermarkt zum vorziehen verwenden. Hier läuft man Gefahr, dass die Sorte das hiesige Klima nicht verträgt. Stecklinge aus einem handelsüblichen Gartencenter eignen sich optimal.  

Vermehrung von Süßkartoffeln über die Knolle: 

  1. Eine Süßkartoffel in vier bis fünf gleichgroße Teile teilen 
  2. Die Schnittstellen zwei bis drei Tage austrocknen 
  3. Die gleichgroßen Teile in Anzuchterde pflanzen und den Topf an einen sonnigen und warmen Ort stellen. Die Umgebungstemperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad betragen – auch hier eignen sich optimal Mini-Gewächshäuser 
  4. Die Erde gut feucht halten 
  5. Triebe sollten nach einigen Wochen zu erkennen sein 

Einpflanzen von Süßkartoffeln 

Süßkartoffeln können erst nach Ausschluss von Frösten im Freiland gepflanzt werden. Nach den Eisheiligen ist ein optimaler Zeitpunkt. 

Die Kartoffeln können daraufhin in ein mit „Dämmen“ ausgestattetes Beet einpflanzen. Somit kann sich die Erde schneller erwärmen und überschüssiges Regen- oder Gießwasser ablaufen. 

  1. Dämme im Beet bilden
  2. Die Dämme sollten eine Höhe von 20 cm und eine Breite von 60 cm aufweisen 
  3. Der Abstand zwischen den Dämmen muss mindestens 1 m aufweisen
  4. Die Pflanzen in die Dämme einbringen
  5. Der Abstand zwischen den Pflanzen muss mindestens 30 cm betragen 

Tipp: Ein Anbau in „Dämmen“ eignet sich optimal für schwere Böden. 

Tipp: Die Süßkartoffeln wachsen hervorragend in einem Gewächshaus oder auch unter einem Vlies. Hinzu kommt, dass die Kartoffeln durch die Bedingungen sogar zu einem früheren Zeitpunkt geerntet werden können. 

Wenn die Kartoffeln im Kübel angepflanzt werden sollen, müssen diese ein Fassungsvermögen von mindestens 30 Litern aufweisen. Optimal eignen sich schwarz eingefärbte Kübelwände, da sie das Sonnenlicht regelrecht anziehen und die Erde aufwärmen.

Wässern von Süßkartoffeln 

Süßkartoffeln brauchen viel Wasser. Deshalb sollten sie regelmäßig gegossen werden, sodass die Umgebung gut feucht gehalten wird. Jedoch mögen sie keine Staunässe! Ein Überwässern sollte unbedingt vermieden werden.

Tipp: Eine Faustregel besagt, je mehr Blätter, desto mehr Wasser benötigt die Pflanze!  

Düngen von Süßkartoffeln 

Süßkartoffeln benötigen bei einem gut vorbereitetem Beet keine weitere Düngung. Hierzu einfach mindestens drei Liter gereiften Kompost pro Quadratmeter in das Beet einarbeiten. 

Wenn die Pflanzen jedoch in Kübeln gehalten werden, ist eine wöchentliche Düngung mit handelsüblichem Flüssigdünger empfehlenswert. 

Ernte von Süßkartoffeln

Süßkartoffeln sind erntereif, sobald sich die Blattanlagen beziehungsweise Blätter gelb färben. Dies ist meist im Oktober der Fall. 

Tipp: Süßkartoffeln unbedingt vor dem ersten Frost ernten! Sonst ist leider die gesamte Erde ungenießbar

Bei der Ernte sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass wie bei normalen Kartoffeln auch, die Haut der Knollen nicht verletzt wird. Hierfür einfach mit den Händen graben. Sonst droht eine schlechte Lagerbarkeit. 

Selbstgezogene Süßkartoffeln lassen sich optimal bei Temperaturen zwischen 12 und 16 Grad lagern. Die Lagerdauer beträgt in etwa drei bis vier Wochen. 

Krankheiten und Schädlinge von Süßkartoffeln 

Die Süßkartoffeln sind gegenüber Pflanzenkrankheiten sowie Schädlingen sehr robust. 

Schädlinge: Schnecken! Die kleinen Tierchen sehen Süßkartoffeln als große Delikatesse an.

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